Andy unterwegs auf dem Camino Portuguese
Nachdem ich 2019 bereits auf dem Camino del Norte von Irun nach Santiago unterwegs war, sollte es dieses Mal für mich an der Küste entlang von Porto nach Santiago gehen.
Ich startete am Mittwoch, 27. Oktober in Porto und hatte auch dieses Mal nur einen Rucksack mit ein paar wenigen Dingen dabei.
Ein Paar Laufschuhe, ein Paar Flip Flops, zwei T-Shirts, zwei Paar Socken, 2 Unterhosen, eine kurze Wanderhose, eine Fleece Jacke, eine Windjacke, ein Regencape, ein Handtuch, Reisefön, Kulturbeutel, eine Reiseapotheke mit Blasenpflaster, Schmerzsalbe, Tapeverband, Magnesium und ein paar kleinere Dinge wie Schere, Wäscheklammern, Pilger Ausweis und Wanderführer.
Ich hatte ein Gesamtgewicht von 8 Kilogramm und dazu kam dann jeweils noch das Wasser , welches ich bei der jeweiligen Etappe mit mir führte.
Es ist unter anderem dieser Minimalismus und das viele Laufen, welches einem auf dem Jakobsweg so erdet und zur Ruhe kommen lässt.
Am ersten Tag wollte ich mir zunächst Porto anschauen und so schlenderte ich bei schönstem Wetter am Hafen entlang. Ein Musiker lud zum Verweilen ein und so beschloss ich, mir einen Kaffee in erster Reihe gönnen zu wollen und steuerte geradewegs auf einen kleinen Tisch zu.
Exakt zeitgleich mit mir kam von der anderen Seite eine Frau an diesem Tisch an und es schien, als hätten wir uns beide jeweils nicht gesehen. Kurzerhand beschlossen wir uns den Tisch zu teilen und kamen dadurch auch direkt ins Gespräch.
Es war Sima aus Isreal und sie ist ganze 14 Tage älter als ich und es schien von der ersten Sekunde an, als ob wir uns schon ewig kennen würden.
Wir haben uns viel voneinander erzählt und es war mir eine große Freude meinen ersten Tag auf dem Camino Portuguese mit ihr teilen zu dürfen. Sage und schreibe acht Stunden haben wir in diversen Cafés und bei Spaziergängen in Porto miteinander verbracht und es war eine dieser wundervollen Begegnungen auf dem Jakobsweg, die man einfach nicht erklären kann, wie sie aber immer wieder vorkommen.
Sie passieren einfach und tragen so zu dieser besonderen Magie des Caminos bei.
Der offizielle Start:
Am nächsten Tag startete ich dann bei strahlendem Sonnenschein in Porto und knapp sieben Stunden später landete ich in Labruge.
Nach der schönen Begegnung mit Sima am Vortag durfte ich den ersten richtigen Pilgertag dann komplett mit mir alleine verbringen. Insgesamt war es eine sehr schöne Etappe und mein geliebtes Meer dabei, immer links von mir.
Es war ein wunderschöner erster Tag und im Vergleich zum Camino del Norte eine neue Erfahrung auf der gesamten Strecke so gut wie keinem anderen Pilger zu begegnen.
Viel Zeit also, um sich mit mir selbst und meinen Gedanken zu beschäftigen oder die wundervolle Landschaft auf mich wirken zu lassen.